Festival für zeitgenössische Theatertexte
DRAMEN DER GEGENWART #1 markiert den Auftakt einer jährlich wiederkehrenden Festivalreihe zum Theatertext der Gegenwart. Das Festival präsentiert die Vielfalt und Vitalität der gegenwärtigen Theatertextproduktion jenseits von Wettbewerb oder Neuentdeckung.
Die erste Festivalausgabe fand am 09.10. 2021 im Theater im Delphi in Berlin statt.
Den Startschuss zu dem Festival gab ein Poetik-Impuls zur Dramatik der Gegenwart von Katja Brunner.
Im Zentrum stand die Präsentation von sechs szenischen Texten – gelesen vom Kollektiv der vorgestellten Autor:innen. Nominiert wurden die Texte von sechs Pat:innen, die ihre jeweilige Expertise einbrachten und je einen Lieblingstext + Autor:in im Rahmen von DRAMEN DER GEGENWART #1 präsentierten: aktuelle Theatertexte, dramatische (Wieder-)Entdeckungen, Bühnentexte, die in der Vergangenheit zu Unrecht wenig gespielt worden sind.
Dramen der Gegenwart #1 wurde organisiert von der AG Aktionen des VTheA (den Theaterautor:innen Sigrid Behrens, Carsten Brandau, Paul Brodowsky, Charlotte Luise Fechner, Dmitrij Gawrisch, Katharina Schlender, Stefan Wipplinger)
Der Abend wurde von der Soundkünstlerin Milena Kipfmüller und dem Gitarristen Paul Santner musikalisch begleitet.
Maria Milisavljević
Milena Kipfmüller (re.) Christina Esther Hansen (li.)
Christina Esther Hansen und Lothar Trolle
Maria Milisavljević
Fotos: Tim Noack
Die Pat:innen
stellten die sechs ausgewählten Texte mit einer kurzen Hymne einleitend vor.
Die Autor:innen
Uta Ackermann
geboren in Dresden, Studium in Leipzig, Leningrad und Paris
Zahlreiche Veröffentlichungen von Lyrik, Texten für Theater und Oper, Übersetzungen aus dem Russischen und Französischen sowie Hörspielen und Features, zuletzt: Celan übersetzen. Die Sprache mit den Fingerspitzen fühlen (Deutschlandfunk 2020), Zwischenlandung in Kiew (Deutschlandfunk 2021) und Neunundneunzig Sätze über Engel (Reihe Neue Lyrik, poetenladen, Leipzig, 2019).
Uta Ackermann
Antigone Akgün (*1993) ist gebürtige Frankfurterin und arbeitet als Performerin, Autorin und Dramaturgin. Dabei beschäftigt sie sich gerne mit der Neu- und Überschreibung eurozentrischer Narrative, sowie mit der Entwicklung performativer Interventionen, die strukturelle Veränderungen und Demokratisierungsprozesse von Kultur- und Kunstinstitutionen befördern. Sie schrieb bereits für Julia Wisserts Inszenierung „2069 – Das Ende der Anderen“ / Schauspielhaus Bochum 2019 (eingeladen zum Heidelberger Stückemarkt 2020) und gemeinsam mit Konstantin Küspert den „NATHAN“ (Theater Regensburg 2020), sowie für die Produktion „CHÖRE DES SPEKULATIVEN“ (Regie: Sebastian Blasius / Uferstudios Berlin 2020). 2021 ist sie Stipendiatin des Hans-Gratzer-Stipendiums (Schauspielhaus Wien), schreibt für das PATHOS München beim Projekt „The Beauties and the beasts – Penpal“ und ist Autorin des Auftragswerks „body*“ beim Stadtensemble des NTMannheim, sowie bei der Produktion WUNDER (Spielart-Festival München).
Antigone Akgün
*16.1.1963
Studium Theaterwissenschaften und Genderforschung in München/Wien
Romane (S. Fischer, zaglossus.eu, edition assemblage)
Theaterstücke (verlagderautoren.de)
Bilderbücher, gemeinsam mit der Malerin Christine Aebi, (dea-publishing.com)
Seit 1996 auch freischaffende Mitarbeiterin der Fachstelle selbstlaut.org gegen sexualisierte Gewalt an Kindern/Jugendlichen Wien
Auswahl Preise der letzten Jahre
2016 Treatmentpreis „If she can see it she can be it“ des Wiener Filmförderungsinstituts
2018 Outstanding award Kinder- und Jugendliteratur
2019 Staatspreis Schönste Bücher Österreichs
2019 Österreichischer Kinderbuchpreis
2019 Wiener Kinderbuchpreis
Lily Axter
Amir Gudarzi graduierte an der damals einzigen Theaterschule im Iran und absolvierte ein Studium in Szenischem Schreiben in Teheran. Seit 2009 lebt er unfreiwillig im Exil in Wien. 2017 gewann er den exil-DramatikerInnenpreis, Seine Stücke wurden bisher in Wien, Halle, Jerusalem und London gezeigt, sowie zum Stückemarkt nach Berlin eingeladen. Gudarzi erhielt zahlreiche Dramatik- und Literatur-Stipendien und erhält im Nov. 2021 den Förderungspreis für Literatur der Stadt Wien. Er schreibt derzeit an seinem Debütroman, der 2022/23 bei dtv erscheinen wird.
Amir Gudarzi
Christina Esther Hansen, Studium der Philosophie und am Deutschen Literaturinstitut Leipzig, macht Textarbeit und Literaturvermittlung in Berlin und ist Chefredakteurin des Edit Literaturmagazins.
Christina Esther Hansen
Lothar Trolle
geb. 1944 in Brücken/ Helme (Krs. Sangerhausen). 1963 Abitur in Sangerhausen, danach Ausbildung zum Handelskaufmann, ab 1964 Transportarbeiter, Bühnenarbeiter, ab 1966 an der Humboldt-Universität Berlin Studium der marxistisch-leninistischen Philosophie, 1970 Beendigung des Studiums ohne Abschluß, danach die unterschiedlichsten Beschäftigungen, ab 1973 freier Autor in Berlin. 1990 - 1992 Hausautor der Städtischen Bühnen Frankfurt/Main. 1994-1996 Hausautor des Berliner Ensemble unter der Intendanz von Heiner Müller, 2014- 2016 Hausautor der Volksbühne Berlin. Mitglied der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg
Lothar Trolle
Poetik Impuls
Geboren im Mai 1991 in Claro, Ticino. Ihre Stücke wurden mehrfach ausgezeichnet, in
viele Sprachen übersetzt und an paar Bühnen der Welt gespielt. Es verbindet sie eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit anderen Autor*innen, u.a. mit Martina Clavadetscher. Brunners erstes Buch "geister sind auch nur menschen" erscheint im Herbst 2021 beim gesunden Menschenversand. Mit ihrer Musikerin Sophie Aeberli tritt sie als LORETTA SHAPIRO in diversen Kontexten der deutschsprachigen Literaturlandschaft auf.
Katja Brunner